28.03.- 01.04.2022 Wir fahren nach Kehl – Strasbourg
Nachdem wir schweren Herzens, aufgrund der Corona-Pandemie, die geplante Fahrt im letzten Schuljahr absagen mussten, freuten sich unsere Schüler*innen in diesem Schuljahr umso mehr, endlich auf Reisen gehen zu können.
Am Montagmorgen ging es los. 28 sehr aufgeregte Kinder und ihre Eltern trafen sich am Hauptbahnhof, um in den Zug Richtung Frankreich einzusteigen. Nach der Ankunft in der Jugendherberge in Kehl (an der deutsch-französischen Grenze) konnten die Schüler_innen schon am späten Nachmittag ihre ersten Schritte über die Grenze wagen. Zu Fuß ging es über die Fußgängerbrücke am Rhein. Nicht nur das Gefühl, genau zwischen zwei Ländern zu pendeln, war für unsere Kinder großartig. Nein, auch die erste Bekanntschaft mit einem waschechten Franzosen, der mit viel Geduld unsere Schüler*innen auf seiner Slackline laufen ließ, war das erste Highlight.
Am ersten Tag fuhren wir dann mit der Trambahn ins Stadtzentrum, um Straßburg zu erobern. Zunächst ging es ins Münster und zur astronomischen Uhr und im Anschluss auf den Aussichtsturm. Von dem Weg durch das schmale, sich immer wendende Treppenhaus konnte einem schon ganz schön schwindelig werden. Aber die Aussicht war unsere große Belohnung. In Kleingruppen wurden anschließend Rätselfragen rund um Straßburgs Sehenswürdigkeiten gelöst und auch die 6. Klässler_innen übten sich als Stadtführer_innen, indem sie spannende Kurzreferate zu wichtigen Sehenswürdigkeiten vor Ort hielten.
Am zweiten Tag führte unser Weg ins moderne Straßburg und zwar ins Europaviertel. Ein bisschen unsicher waren sich die Schüler*innen anfangs, ob dieser Ausflug wirklich interessant werden könnte: Es hieß nämlich, dass aufgrund der Coroana-Regelungen kein Besuch des Europaparlaments möglich sein würde. Welche Überraschung war es dann, als wir freundlich empfangen wurden und uns unvermittelt im Innenhof des eindrucksvollen Gebäudes wiederfanden. Und nicht nur das. Wir durften das gesamte Gebäude besichtigen und sogar den Plenarsaal sehen, in dem in diesem Moment eine echte Live-Videokonferenz stattfand. Wenn man sich so unser Foto unter den Europaflaggen ansieht, bin ich mir ziemlich sicher, dass anlässig dieses Ausflugs noch der*die eine oder andere Schüler*in im europäischen Kontext von sich hören lassen wird. Nach all diese Aufregungen ging es dann zurück in die Altstadt und wir konnten uns bei einerBootstour auf dem sogenannten „bâteau-mouche“ erholen.
Am dritten Tag wartete direkt ein Reisebus vor unserer Unterkunft und fuhr uns zur
Hochkönigsburg, einer komplett restaurierten mittelalterlichen Museumsburg. Hier waren unsere 5. Klässler_innen gefragt, die nun ihr erarbeitetes Wissen über die Burg vortragen durften. Leider hat uns das Wetter an diesem Tag übel mitgespielt und Regen mit Nebel vermischt verhindertesowohl den Blick von der Burg als auch eine Picknickpause in der eigentlich sehr schönen Umgebung.
Am vierten Tag besuchten wir einen kleinen Markt, um unsere Französischkenntnisse zu erproben und auch schon die ersten Mitbringsel einzukaufen. Was für ein Glück wir mit unserem bretonischen Markthändler hatten, der wirklich kein Wort Deutsch konnte und sich so über seine junge Kundschaft freute! Mit Engelsgeduld lauschte er unseren Schüler_innen, die abwechselnd mal drei Äpfel, sieben Birnen oder auch sechs Karotten bei ihm auf Französisch kauften. Auch unser Crêpeverkäufer verdient ein dickes Lob. Denn es gelang ihm innerhalb einer Viertelstunde an die 30 Crêpes zu backen. Nur kalt war es sehr und daher diente das elsässische Museum auch bei einigen Kindern eher der Aufwärmung als der Wissenserweiterung zum Thema „Elsässische Kulturgeschichte.“
Am Nachmittag nahmen wir in der Jugendherberge an einer „animation linguistique“ teil, um unsere Sprachpraxis weiter zu trainieren.
Am Samstagmorgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Etwas müde, aber glücklich schleppten wir unser schweres Gepäck mit den vielen Mitbringseln zum Bahnhof und kamen nachmittags pünktlich in Berlin wieder an. Nun bleiben die vielen schönen Erinnerung bis zu unserer nächsten Reise.